Jeder der schon einmal auf einer Hochzeit zu Gast war kennt sicherlich den ein oder anderen Brauch aber was bezwecken diese eigentlich?
In diesem Beitrag lernt ihr Bräuche kennen und erfahrt was sich dahinter verbirgt.
Das bedeutet jedoch nicht, dass auch jeder Brauch bei Eurer Hochzeit Anwendung finden muss.
Welche Bräuche Ihr für Euch wählen möchtet ist Euch ganz allein überlassen.
Polterabend
Besonders in ländlichen Gegenden ist der Polterabend ein üblicher Hochzeitsbrauch.
Das Zerbrechen von Geschirr steht symbolisch für das Verscheuchen böser Geister, die die Eheleute aufsuchen könnten.
Auch wenn die Hochzeit im kleinen Rahmen stattfinden soll, ist der Polterabend eine schöne Möglichkeit, mit Nachbarn, Freunden aus dem Verein und dem weiteren Bekanntenkreis auf das Eheglück anzustoßen.
Üblicherweise organisieren die Eltern des Brautpaares oder die Trauzeugen den Polterabend.
Eine Alternative zu Geschirr ist in den letzten Jahren auch vermehrt das verteilen von Kronkorken geworden.
Das Brautpaar bekommt Besen in die Hände und wird immer wieder damit beschäftigt, die Scherben oder Kronkorken zusammen zu fegen. Es symbolisiert die zukünftige Arbeitsteilung im gemeinsamen Haushalt.
Junggesellenabschied
Der Junggesellenabschied (JGA) steht für den Abschied aus dem Junggesellenleben.
Die zukünftige Braut beziehungsweise der zukünftige Bräutigam ziehen einige Tage oder Wochen vor der Hochzeit um die Häuser, Genießen einen Tag im Spa oder zelebrieren amüsante Spiele in der Öffentlichkeit, um ein letztes Mal mit den engsten Freunden beziehungsweise Freundinnen die voreheliche Freiheit zu genießen.
Selbstverständlich ist dies nur symbolisch gemeint. Meist gestalten die Trauzeugen den JGA aus, jedoch meist unter Berücksichtigung Eurer Wünsche.
Wie sehr Ihr es ihnen in die Hände legt, ist Euch überlassen.
Etwas Altes, etwas Geliehenes, etwas Neues, etwas Blaues
Diese Hochzeitstradition steht für Accessoires und Kleidungsstücke, die die Braut bei der Hochzeit tragen sollte.
„Etwas Altes“ symbolisiert, dass trotz Heirat das Band zur eigenen Familie und zu Freunden bestehen bleibt. Dafür eignet sich zum Beispiel alter Schmuck von Verwandten oder Freunden, ein Stofftaschentuch der Oma und manchmal sogar das Brautkleid, das über Generationen in der Familie getragen wurde.
„Etwas Geliehenes“ überträgt das Glück einer anderen Person auf die Braut. Besonders beliebt unter Bräuten ist ein geliehenes Schmuckstück aber auch eine kleine Tasche oder wenn möglich Brautschuhe sehr beliebt.
„Etwas Neues“ steht für den Neubeginn, der mit der Ehe beginnt. Üblicherweise erfüllt unter anderem das Brautkleid diese Eigenschaft. Ebenso zählen aber auch Accessoires und Schmuck dazu.
„Etwas Blaues“ symbolisiert die Reinheit und Treue, mit der die Ehe gesegnet sein soll. Viele Bräute tragen ein blaues Strumpfband. Ebenso kann im Haarschmuck oder im Schmuck allgemein etwas blaues vertreten sein.
Trauzeugen
Blumenkinder
Blumenkinder sind ein sehr optionaler Brauch – ob beim Einzug in die Kirche oder nach der standesamtlichen Trauung.
Dieser schöne Hochzeitsbrauch soll für einen reichen Kindersegen sorgen – und sorgt nebenbei zur Erheiterung der Hochzeitsgäste.
Wer keine eigenen Kinder hat, hat die Möglichkeit Neffen und Nichten oder Patenkinder und Kinder von guten Freunden dafür zu benennen.
In der Regel sind die Kinder nicht älter als acht Jahre und nicht mehr als zwei.
Hochzeitskerze
Ihren Ursprung hat die Hochzeitskerze als Bestandteil der katholischen Trauung.
Inzwischen ist sie jedoch auch bei evangelischen oder standesamtlichen Trauungen zur Tradition geworden.
Sie wird regulär vom Geistlichen oder einem der Trauzeugen nach der Vermählung oder dem Trauungssegen angezündet.
Das Brautpaar nimmt die Kerze nach der Trauung mit nach Hause und zündet sie zu besonderen Anlässen, wie den Hochzeitstagen oder als Zeichen der Versöhnung nach einem Streit an.
Reis, Blüten & Seifenblasen
Früher hat man das Brautpaar nach der Vermählung mit Reiskörnern als Symbol des Glücks, der Fruchtbarkeit und des Wohlstandes beworfen.
Heutzutage ist das Reiswerfen jedoch in fast allen Institutionen , da das Entfernen von Reiskörnern sehr mühselig ist, besonders wenn sie nass geworden sind.
Falls es ganz blöd läuft, stellen das Standesamt oder die Kirche dem Brautpaar sogar die Reinigung in Rechnung.
Ganz abgesehen davon, dass es eine enorme Lebensmittelverschwendung darstellt und es nicht gerade angenehm ist, mit Körnern beworfen zu werden.
Ähnlich verhält es sich unter anderem mit Blütenblättern und Konfetti. Deshalb sind Seifenblasen in den letzten Jahren sehr beliebt geworden.
Wenn Ihr dennoch auch etwas traditionelles besteht, sprecht es im Vorfeld mit der entsprechenden Institution ab, um Ärger zu vermeiden.
Herz ausschneiden
Das Ausschneiden eines Bettlaken Herzens gehört mit zu den beliebtesten Hochzeitsbräuchen und -spielen.
In der Regel bereiten Verwandte oder die Trauzeugen ein Bettlaken mit aufgemaltem Herz vor und überreichen dem Brautpaar nach der Trauung zwei Nagelscheren, um das Herz auszuschneiden.
Um dem Ganzen etwas Spannung zu verleihen, beginnen die Braut und der Bräutigam an jeweils anderen Seiten und müssen eine hälfte ausschneiden.
Der schnellere gewinnt das Spiel.
Anschließend trägt der Bräutigam die Braut durch das Herz, welches als erster Schritt in das gemeinsame Glück gilt.
Baumstammsägen
Ein anderer beliebter Hochzeitsbrauch ist das Baumstammsägen.
Er dient dem Beweis, dass das Paar alle Schwierigkeiten des gemeinsamen Lebens bewältigen kann.
Je geschmeidiger das Zersägen verläuft, desto einfacher wird das Eheleben – so sagt es die Tradition.
Einige Brautpaare behalten den Baumstamm und sammeln darauf die Unterschriften der Hochzeitsgäste.
Somit hat man direkt ein Gästebuch für seine Feier.
Hochzeitstorte anschneiden
Egal zu welchem Zeitpunkt sie serviert wird – das Anschneiden der Hochzeitstorte gehört zweifellos zu einem der Höhepunkte auf jeder Hochzeit.
Symbolisch steht das Anschneiden der Hochzeitstorte für das gemeinsame Handeln des Brautpaares.
Übrigens: Wer die Hand am Messer oben hat, so sagt man, hat in der Ehe die Hosen an.
Brautstrauß & Brautstrauß-Werfen
In der Renaissance galt der Brautstrauß als Zeichen für Wohlstand.
Heutzutage ist er ein wunderschönes Accessoire, welches die Braut mit Bedacht auswählen sollte.
Ein beliebter Zeitpunkt für den Brautstraußwurf ist zwischen dem ersten Tanz und dem Mitternachtssnack.
Da viele Bräute ihren Brautstrauß trocknen lassen möchten, lassen sie meistens einen ähnlichen, weniger pompösen Wurfstrauß anfertigen.
Er spielt bei unverheirateten Frauen von der Gästeliste eine große Rolle.
Denn wer den Brautstrauß beim traditionellen Brautstraußwurf fängt, wird als nächstes Eheglück erfahren.
Dieser Hochzeitsbrauch ist wohl der beliebteste unter den unverheirateten Frauen.
Bräutigam trägt Braut über Türschwelle
Der Hochzeitsbrauch bei dem der Bräutigam die Braut über die Schwelle trägt, beispielsweise über die Wohnungsschwelle oder die Schwelle des Hotelzimmers der Hochzeitsnacht, steht symbolisch für den neuen Lebensabschnitt des Ehepaares.
Der Mann zeigt somit, dass er stets für die Frau sorgen wird und sie stets auf Händen trägt.
Glaubt man dem Hochzeitsbrauch soll das „über die Schwelle tragen“ auch vor bösen Geistern bewahren, die sich unter anderem in der Türzarge verstecken.